Ob noch mehr Überraschungen auf sie warteten oder noch jemand zu ihnen stoßen würde? (Seite 137)

 

Cover: Weihnachtsträume am SeeZum Inhalt

Wie jedes Jahr fährt Ina zum ausgedehnten Weihnachtsurlaub in die kleine Feriensiedlung an einem See. Jedes Jahr treffen sich dort die selben Gäste, um die Advents- und Weihnachtszeit in ruhiger Atmosphäre zu verbringen. Doch nun könnte es das letzte Mal sein, denn die Anlage wurde an Ben verkauft, der alles umbauen und modernisieren will.
Als Ina und Ben sich das erste Mal begegnen, sind sie sich gleich sympathisch. Doch nachdem Ina erfahren hat, was er vor hat, wird das Verhältnis schwierig, denn sie ist strikt gegen die von Ben geplanten Veränderungen. Die Vorzeichen für eine ruhige Advents- und Weihnachtszeit sind nicht unbedingt gut.

 

 

 

 

Meine Meinung

Die beiden früheren Weihnachtsbücher der Autorin habe ich in guter Erinnerung behalten, drum habe ich mich gefreut, als ich dieses neue entdeckte und es recht bald gelesen. Zwar kommt es nicht ganz an die beiden vorigen heran, aber es hat mich nichtsdestotrotz gut unterhalten.

Sowohl in „Bevor die Stadt erwacht“ als auch in „Bevor es Weihnachten wird“ fand sich viel Tiefgründiges und eine Reihe von Problemen (mit deren Lösung), die ich in einem Weihnachtsbuch nicht unbedingt erwartet hätte. Das ist in diesem Buch nicht der Fall, was jedoch kein Nachteil sein muß. Weihnachten 2021 war etwas anstrengend, so wollte ich etwas zur Entspannung lesen - da war dieses Buch genau richtig.

Das Buch hat alles, was ein Weihnachtsbuch enthalten sollte (oder zumindest viele solcher Romane enthalten): ein Paar, das sich erst nicht leiden kann und sich zusammenraufen muß, hilfreiche Nebenfiguren, ein gewisses Maß an Gemüt und Stimmung und natürlich Eis und Schnee. Zumindest Letzteres ist heutzutage zwar im Winter nicht mehr so selbstverständlich, wie es noch zu Zeiten meiner Kindheit war, kommt aber auch in realiter noch vor - zumindest wir hatten 2021 tatsächlich seit vielen Jahren wieder einmal eine „weiße Weihnacht“. Übrigens ist dies eines der (wenigen?) Bücher, bei denen das Cover zum Inhalt paßt: die abgebildete Szene kommt tatsächlich darin vor.

Die Zutaten sind also bekannt und es kommt, wie so oft, darauf an, was die Autorin daraus macht, wie sie sie mixt und zu einer Geschichte verbindet. Genau dies ist ihr für meine Begriffe wieder gut gelungen. Ben und Ina, die über weite Strecken des Buches ob ihrer verschiedenen Ansichten über die Zukunft der Ferienanlage, die Ben gekauft hat, immer wieder aneinander geraten. Denn Ina, die seit Jahren dort die Weihnachtszeit verbringt, möchte, daß nichts verändert wird. Ben wiederum will alles umkrempeln und modernisieren (was bei dem Zustand der Anlage sicher nicht ganz verkehrt ist).

Neben Ben und Ina sind eine Reihe weiterer Stammgäste auf der Ferienanlage - eine Gruppe, die sich seit Jahren jedes Jahr zu dieser Zeit dort versammelt und gemeinsam die Advents- und Weihnachtszeit verbringt. Während der rund fünf Wochen, die die Erzählung umfaßt, lernt Ben, die Angelegenheiten der Anlage nicht nur mit den Augen eines Investors zu sehen, während Ina wiederum zugeben muß, daß Ben nicht ganz unrecht mit seinen Änderungsplänen hat. Daneben verbringt man einen gemeinsamen Winterurlaub, bei dem die eine oder andere kleinere oder auch größere Katastrophe, aber auch freudige Überraschung, nicht ausbleibt.

Die Autorin verwebt das zu einer unterhaltsamen Geschichte, die so recht geeignet ist, die Advents- und Weihnachtszeit zu verschönern. Figuren wie Orte konnte ich mir gut vorstellen, die Handlung entwickelte sich folgerichtig und gab so nebenbei doch den einen oder anderen Gedankenanstoß.

Am Ende ist diese Geschichte auserzählt und ich habe das Buch zufrieden geschlossen. Es bot mir genau das, was ich erhofft hatte: ein paar gemütliche Lesestunden in unruhiger Zeit. Ich freue mich schon auf den nächsten Weihnachtsroman der Autorin, der hoffentlich nicht zu viele Jahre auf sich warten lassen wird.

 

Mein Fazit

Ein Weihnachtsroman, der das Genre nicht neu erfindet, mir aber ein paar gute und angenehme Lesestunden einschließlich Abschalten vom Alltag beschert hat. Also genau das, was ich von dem Buch erwartet habe.

 

Über die Autorin

Kerstin Hohlfeld wurde 1965 in Magdeburg geboren und hat evangelische Theologie studiert. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin und ist seit 2011 hauptberuflich als Schriftstellerin tätig.

Bibliographische Angaben

207 Seiten, kartoniert
Verlag: Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2021; ISBN 978-3-548-06095-8

 

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