Cover: Die Französische Revolution

 

Zum Inhalt

Hans-Ulrich Thamer informiert in diesem Band über Hintergründe, Verlauf, Folgen und Protagonisten eines der wichtigsten politischen Ereignisse der europäischen Geschichte. Er beschreibt den Wandel von Reformerwartung zu revolutionärer Aktion, das Mißlingen des Versuchs, die Revolution zu stabilisieren, die Entwicklung der Terreur sowie die Auswirkungen und Folgen der Französischen Revolution auf das Leben in allen Bereichen der französischen Gesellschaft.  

 

 

 

Kommentar / Meine Meinung

Kürzlich las ich von Thomas Franke "Das Tagebuch", das teilweise in der Zeit der Französischen Revolution spielte. Dabei fielen mir Wissenslücken über dieses Ereignis auf, die ich schließen wollte. Dieses Buch der Beck’schen Reihe „Wissen“ schien mir ein guter Einstieg zu sein.

Dabei war von Anfang an klar, daß man auf 110 Seiten (der Rest ist Anhang) keine ausführliche Darstellung erwarten darf. Dennoch bietet das Buch einen weitgehenden Überblick, angefangen von der Vorgeschichte bis hin zum Ende der Revolution und dem Beginn der Napoleonischen Herrschaft.

Stellenweise habe ich den Stil als etwas trocken empfunden; das dürfte im Wesentlichen jedoch der geringen Seitenzahl geschuldet sein. Dies ist jedoch mein einziger wirklicher Kritikpunkt, denn ansonsten bot das Buch genau das, was ich mir vor ihm erwartet habe: einen kurzen, prägnanten Überblick über die Geschehnisse der Jahre 1789 (mit dessen Vorgeschichte) bis 1799.

Beim Lesen wird deutlich, wie grausam und brutal die Verhältnisse teilweise waren und was für Gräueltaten „im Namen des Volkes“ bzw. auch der Revolution begangen wurden. Sehr klar zeigt der Autor die Mängel des Ancien Regime auf und auch, daß dieses an einen Totpunkt angelangt war und sich als nicht reformierbar erwiesen hatte. Eine Änderung der Verhältnisse war mehr als überfällig. Ob diese Notwendigkeit allerdings die Mittel heiligt und auch eine Schreckensherrschaft rechtfertigen kann, ist wieder eine andere Frage.

Unwillkürlich habe ich immer wieder an die spätere Russische Oktoberrevolution, über die ich vor einiger Zeit gelesen habe, denken müssen, und war mir nie so ganz sicher, welche der beiden denn die blutigere war. Und ob ein Zwang zur Änderung der Verhältnisse eine jegliche Gewalt bis hin zu einem Ausmaß, daß als Vollzugsmeldung „Die Vendée ist nicht mehr.“ gegeben wird, rechtfertigen kann. Was gilt dann für das daraus folgende System? An manchen Stellen hatte ich das Gefühl (obwohl der Autor ansonsten weitgehend neutral schreibt), daß er zu sehr die Seite der Revolution ergriff und zu wenig das viele Leid, das diese über viele Menschen mit sich gebracht hat, im Blick hatte. Aber das mag eine subjektive Empfindung, noch im Nachklang zu dem eingangs erwähnten Roman, sein.

Alles in allem bietet das Büchlein einen weitgehend flüssig lesbaren Überblick über die Ereignisse, die zur Französischen Revolution führten sowie über diejenigen während deren Jahre. Ergänzt wird der Text durch eine Zeittafel sowie eine Auswahlbibliographie.  

 

Kurzfassung

Die Geschehnisse der Französischen Revolution einschließlich ihrer direkten Vorgeschichte; gut geeignet für den Einstieg ins Thema.  

 

 

Über den Autor

Hans-Ulrich Thamer wurde 1943 in Rotenburg an der Fulda geboren und hat bis zu seiner Emeritierung Neuere und Neueste Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster gelehrt. Seither ist er dort als Seniorprofessor tätig.  

Bibliographische Angaben

123 Seiten, kartoniert Verlag: Verlag C. H. Beck oHG, München 4. Aufl. 2013  

Cookies erleichtern bzw. ermöglichen die Bereitstellung unserer Dienste. (Bei der Nichtannahme von Cookies kann die Funktionsfähigkeit der Website eingeschränkt sein.)