Cover: Christmas Jars / Das WeihnachtsglasZum Inhalt

Hope Jensen kennt ihre richtige Mutter nicht, da sie als Baby ausgesetzt und von einer Adoptivmuter groß gezogen wurde. Als an einem Weihnachtsabend in ihre Wohnung eingebrochen wird, findet sie wenig später vor ihrer Haustüre ein Glas voller Geld. Ihr Journalisteninstinkt ist geweckt. Was hat es damit auf sich? Langsam beginnt sich, die Geschichte dieses mit "Weihnachtsglas" beschrifteten Geschenkes zu entrollen. Und bald steht sie vor der Entscheidung, was ihr wichtiger ist: eine gute Geschichte, oder ihre Beziehung zu lieb gewordenen Menschen. Wie auch immer sie sich entscheidet - ihr Leben wird sich unwiderruflich verändern.

 

 

Kommentar / Meine Meinung

Es sind bisweilen die kleinen, von Format und/oder Umfang eher unscheinbaren Bücher, die von außen leichtgewichtig daherkommen, innen jedoch unversehens durchaus schwergewichtiges thematisieren. Das hier ist so ein Buch.

In eine Geschichte, die irgendwann in der Jetztzeit spielt, verpackt, kommt er daher, der Geist der Weihnacht, der uns unmißverständlich kund tut: „Geben ist seliger denn nehmen“. Was nicht heißt, daß es ein geradliniger und leichter Weg bis hin zu dieser Erkenntnis ist. Vor allem in einer Zeit, in der Weihnachten oft auf Geschenke und gutes Essen reduziert wird.

Für meine Begriffe enthält das Buch alles, was es für ein gutes und richtiges Weihnachtsbuch braucht. Ein bißchen länger hätte es sein dürfen, sicher, weil ich die Figuren gerne noch eine zeitlang auf ihrem Weg begleitet hätte. Aber das Problem läßt sich lösen, wie später zu sehen ist. Interessant fand ich die Entwicklung der Hauptdarstellerin. Je weiter die Geschichte voran schritt, je unsympathischer wurde sie mir, und ich habe mich bisweilen gefragt, wie der Autor das noch auflösen, zum Sympathischen hin drehen will.

Doch, wie erwähnt, das Buch hat alles für ein richtiges Weihnachtsbuch, und so darf man beruhigt sein, daß dem Autor der Bogen hin zur Sympathie gelungen ist. Daß dieser Weg für Protagonistin wie auch Leser nicht ganz schmerzfrei verläuft, liegt in der Natur der Sache, und macht es für mich um so glaubwürdiger. Obwohl (oder gerade weil?) hier eigentlich so ziemlich alles enthalten ist, was ich persönlich von einem richtigen und guten Weihnachtsbuch erwarte.

Der Brauch des „Weihnachtsglases“, wie er hier beschrieben wurde, war für mich neu. Vor allem, da ich inzwischen erfahren habe, daß es einen solchen Brauch (zumindest in den USA) tatsächlich gibt. Um dem Buch nicht den Zauber zu nehmen, will ich jetzt nicht näher darauf eingehen. Nur eines soll nicht unerwähnt bleiben: dieses Buch hat mich in der Tat dazu gebracht, darüber nachzudenken, vielleicht nicht gerade den Brauch des „Weihnachtsglases“ hier einzuführen, aber möglicherweise in anderer, geeigneter Form die Grundidee aufzugreifen.

Am Ende sind, zumindest für mich, ein paar Fragen offen geblieben. Aber die lassen sich leicht beantworten: sie sind Thema der Fortsetzung „Christmas Jars Reunion“, die es zumindest derzeit allerdings (noch?) nicht in deutscher Übersetzung gibt.


Kurzfassung:

Eine kleine Begebenheit hat große Folgen. Ein Weihnachtsbuch zum Wohlfühlen, Nachdenken und vielleicht auch Nachmachen.

 

Anmerkung:

Ich habe das Buch in der nach wie vor lieferbaren amerikanischen Originalausgabe gelesen. Die deutsche Übersetzung ist - leider - schon vergriffen.

 

Bibliographische Angaben

Die Fortsetzung: Wright, Jason F.: Christmas Jars Reunion

Aus dem Amerikanischen von Marie Rahn
144 Seiten, Heyne Verlag, München 2009
(Coverabbildung der von mir gelesenen amerikanischen Originalausgabe)

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