December 24. Ruth and Will have gone shopping. It is time to visit Lillian.

 

Cover: The Christmas WishZum Inhalt

Im Alter von vier Jahren verlor Will Martin seine Eltern durch einen Autounfall. Er wuchs bei seinen Großeltern auf, und ist inzwischen (31 Jahre alt) in New York bei einer Wall Street Firma in gehobener Position tätig. Als sein Großvater Warren stirbt, hinterläßt er Martin seine Firma, „Martin Real Estate“. Er kehrt in seine Heimatstadt zurück, um die ererbte Firma so aufzustellen, daß er in sein altes Leben nach New York zurück kann. Dazwischen liegt Weihnachten, und er fragt seine Großmutter, was sie denn als Geschenk haben möchte. „Lillian“ ist ein Name, den niemand kennt. Aber eine Person namens Lillian hat Warren jeden Heiligen Abend besucht. Wer war - oder ist - Lillian? Das zu erfahren, ist der Großmutter Weihnachtswunsch. Und so begibt sich Will auf eine Spurensuche, die ihn tief in die Vergangenheit, hin zu vielen Menschen führt. Und in dessen Verlauf er einen Warren Martin kennen lernt, den er so nicht kannte.

 

 

Meine Meinung

„Warren Martin war tot. - soviel zum Anfang. Darüber konnte auch nicht der geringste Zweifel herrschen. (...) Es unterliegt keinen Zweifel, daß Warren Martin tot war. Das muß man wohl im Sinn behalten, da sonst aus der Geschichte, die ich zu berichten im Begriff bin, nichts Wunderbares hervorgehen kann.“ Nun, ein direkter Vergleich zwischen Charles Dickens’ „A Christmas Carol“ und Richard Siddoways „The Christmas Wish“ ist wohl weder möglich noch sinnvoll. Aber eine Gemeinsamkeit haben beide Bücher doch: es geht um den „Geist der Weihnacht“. Braucht es bei Dickens noch derer drei, so ist es bei Siddoway nur noch einer, der einer einzigen Weihnacht. Und der wird weder mit Namen erwähnt, noch tritt er persönlich auf. Er ist nur einfach immer präsent.

Will Martin, der erfolgreiche Jungmanager aus der Großstadt, unternimmt eine Reise in die Vergangenheit seines Großvaters, die auch die seine ist. Und doch weiß er so wenig davon, wie auch von seinem Großvater. Im Verlauf der nächsten vier Wochen, bis hin zum Heiligen Abend, lernt er beides kennen (und verstehen). Er wird sich seines „Erbes“ bewußt und muß sich die Frage, was wirklich wichtig ist und zählt, und dabei auch der nach seinem Platz im Leben, stellen. Etwa in der Mitte des Buches finden wir den Satz (bezogen auf Wills Großvater und Vater): “Well, they both thought that people were more important than protocol“. Von diesem Grundsatz war, so lernen wir, das gesamte Handeln von Warren Martin durchdrungen. Auch wenn ihm dadurch das eine oder andere Geschäft durch die Lappen ging.

Warum das Buch auf deutsch nie erschienen ist, ist mir ein Rätsel. Aber vielleicht paßt es nicht in unser aufgeklärtes und säkulares Weltbild, zum Thema „Weihnachten“ auch mit dem „Christentum im Alltag“ konfrontiert zu werden. Vielleicht ist es einfach zu „gut“, weil das Böse, dunkle weitgehend bis völlig fehlt. Weil es fast eine Art modernes Märchen in einer heilen Welt ist. Mag sein. Aber wenn nicht zu Weihnachten - wann denn dann?

Je näher Will dem Geheimnis Lillian kommt, um so näher kommen wir dem Weihnachtsfest, und um so mehr nähern wir uns der Erkenntnis an: “There are a lot worse things than death.“ „Yes there are. Many things.“ (Seite 197)

Was das mit dem „Geist der Weihnachten“ zu tun hat, muß man schon selbst lesen. Und wenn Weihnachten schließlich da ist, wenn auf der vorletzten Seite der Satz “Blessed are the peacemakers“ erreicht wird, wenn wir wissen, wer Lillian ist, sind - wie es sich für ein richtig schönes Weihnachtsbuch gehört - alle Probleme sehr zufriedenstellend gelöst. Zumindest die, die den Weihnachtswunsch betreffen. Denn einige Zeit später, als ... Doch das ist eine andere Geschichte („The Christmas Quest“), und wird ein andermal erzählt werden.

 

Mein Fazit

Ein ruhiges, wunderschön erzähltes Buch über das, was Weihnachten eigentlich ausmacht.

 

Über den Autor

Richard M. Siddoway wurde in Salt Lake City geboren und wuchs in Bountiful, Utah, auf. Er war über vierzig Jahre in lehrender Funktion tätig. Er ist derzeit Direktor der Electronic High School des Staates Utah, war drei Mal Abgeordneter im Utah House of Representatives. Er hat mit seiner Frau Janice 8 Kinder, und inzwischen zahlreiche Enkel.

Bibliographische Angaben

206 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
Verlag: Harmony Books, New York (Randomhouse), ISBN 9780609604144; (in englischer Sprache, keine deutsche Ausgabe)

Ursprünglich geschreiben am 25. November 2007

 

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