Wenn nur jeder Mann und juede Frau auf Erden ohne den geringsten Zweifel wüßten, waß sie sich den Folgen ihres Lebens zu stellen haben.
Die Welt könnte sich von einem Tag auf den anderen verändern. (S. 308f)

 

Cover: Das Ende ist nur der Anfang

 

Zum Inhalt

Eines Tages steht eine Unbekannte vor Robert Nielsens Tür und überreicht ihm ein Manuskript. Mit den Worten, sein Bruder Chris habe es ihr kürzlich übermittelt, läßt sie ihn fassungslos zurück. Denn Chris ist seit über einem Jahr tot, verunglückt bei einem Autounfall.
Zunächst voller Mißtrauen, doch dann immer atemloser beginnt Robert zu lesen Er taucht ein in eine Welt hinter dem Horizont - erin Reich, in dem alle Grenzen des Vorstellbaren überwunden sind.

 

 

 

 

Kommentar / Meine Meinung

Das Buch fiel mir zum ersten Mal kurz nach dem Tod meines Vaters in die Hände, als ich nach Literatur suchte, das zu verarbeiten. Um es kurz zu machen: es hat mir dabei sehr geholfen.

Ich habe vor Jahren etliche Bücher über Nahtoderfahrungen gelesen, darunter einige, die Matheson in seinem umfangreichen Literaturverzeichnis auch angibt, was für das Verständnis dieses Buches nicht notwendig, aber sicher hilfreich ist. Wie schon in seinem „Somewhere In Time“ gelingt es Matheson auch in diesem Buch, Übergänge von einer Welt in eine andere mit großem Einfühlungsvermögen und bemerkenswert „real“ zu beschreiben, als ob er das schon mal selbst erlebt hätte und nun quasi als Berichterstatter fungiert. Kleinere Ungereimtheiten sind, auch auf Grund der Thematik, nicht zu vermeiden und fallen m. E. nicht weiter negativ auf (z. B. die Verwendung des Zeitbegriffs für das Jenseits; allerdings gibt er auch immer an „im Sinne der Zeit auf der Erde“).

Sicherlich werden Begriffe (z. B. Arbeit) aus unserer Welt in die jenseitige übertragen, doch dies geschieht auf so folgerichtige Weise, als ob es einfach so sein muß. Auch die Diskussionen unter den „Jenseitigen“ haben eine innere Logik und regen zum Nachdenken an (woher kommen z. B. „Wunderkinder“?), denn so ganz von der Hand zu weisen sind die Gedanken sicherlich nicht. Persönlich interessant fand ich auch die Verbindung von Elementen verschiedener Religionen zu einer so überzeugenden Synthese, daß die schon wahr sein könnte. (Was dann dazu führt, daß manche zu sehr von ihrer Konfession/Religion überzeugten noch im Jenseits so sehr darin verhaftet sind, daß sie die - im Sinne des Buches - wahre Realität gar nicht zu erfassen imstande sind.)

Eine Hauptthematik des Buches ist jedoch durch den Selbstmord von Ann gegeben, die auf Grund dessen in einem Zustand landet, den wir landläufig als „Hölle“ bezeichnen. Die Beschreibungen, was diese „Hölle“ eigentlich ist und warum man nach einem Suizid dorthin kommt haben mich sehr beeindruckt. Es ist der einzige Argumentationsstrang (wenn ich dieses Wort hier benutzen darf), der mir je begegnet ist, der mich restlos davon überzeugt hat, daß ein Selbstmord unter allen Umständen auszuschließen ist, auch wenn die Situation noch so schlimm und ausweglos erscheint.

Die letzten Worte des Buches lauten: Also ist das jetzt zweifellos das Ende. Ich kann nur noch einmal wiederholen: Wenn das Manuskript echt ist, sollten wir alle über unser Leben nachdenken. Und zwar sorgfältig.
Dem kann ich nichts mehr hinzufügen.

 

Über den Autor

Richard Matheson wurde 1926 in New Jersey geboren und studierte Journalismus. Sein schriftstellerisches Werk umfaßt mehrere Sammlungen von Kurzgeschichten und etliche Romane. Er hat viel im Bereich Science Fiction und Horror geschrieben, Für zahlreiche preisgekrönte Filme sowie für die Verfilmung einiger seiner eigenen Romane schrieb er das Drehbuch. Sein umfassendes Gesamtwerk wurde mehrfach mit renommierten Preisen ausgezeichnet. Richard Matheson lebte seit 1951 mit seiner Familie in Kalifornien; er verstarb am 23. Juni 2013.

 

Bibliographische Angaben

318 Seiten, kartoniert
Originaltitel: What Dreams May Come. Aus dem Amerikanischen von Elke Iheukumere und Edda Petri
Verlag: Wilhelm Goldmann Verlag, München, 1998

Ursprünglich geschrieben am 16. Juni 2007

Lorenz, Erik: Die Geschichte des Sitting Bull

Wir leben seit Jahrhunderten ohne die amerikanische Regierung und werden das auch weiter tun. Am Ende mögen sie mich kriegen, aber bis dahin werde ich eine gute Zeit in Freiheit verleben und mich nicht mit ihnen verbrüdern. (Seite 113)

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Sitting Bull ist ein Name, dem man recht bald begegnet, wenn man sich mit den Indianern beschäftigt. Spätestens wenn man an die Schlacht am Little Big Horn denkt. Hier wird sein Leben von seiner Jugend an bis kurz vor seinem gewaltsamen Tod nacherzählt. Sitting Bull mußte den Niedergang des freien Lebens in der Prärie erleben.

 

 

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Austin, Lynn: Bibliothek der Träume

Unsere Leben wären sicher ganz anders verlaufen, wenn wir unseren Willen bekommen hätten anstatt Gott seinen. (Seite 408)

 

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Illinois 1936: Alice Ripley lebt in einer Traumwelt. Sie liebt es, in Büchern zu schwelgen und dem Happy End entgegenzufiebern. Doch ihr persönliches Glück rückt vollkommen unvermittelt in weite Ferne. Ihr Freund Gordon trennt sich von ihr, weil ihr angeblich jeder Realitätssinn fehle, und dann verliert sie auch noch ihre Anstellung in der örtlichen Bibliothek.
Alice flüchtet sich in die Berge Kentuckys. Eigentlich wollte sie in der Bücherei des winzigen Bergarbeiterdorfes Acorn eine Weile aushelfen, doch der Bibliotheksleiter ist ganz anders, als sie erwartet hat. Und so will Alice nur noch weg. Zumal sie sich als „Bücherbotin“ nützlich machen soll, die allein in die entlegensten Gegenden reitet, um Menschen mit Lesefutter zu versorgen. Doch Alice sitzt in Acorn fest, hat keine Chance, diesem Albtraum zu entkommen. Und bald muß sie feststellen, daß die Abenteuer, die das wahre Leben schreibt, tausendmal besser sind als die, die sie sich in ihren kühnsten Träumen ausgemalt hatte.

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001: Wenn Pläne sich konkretisieren: Modellbahnanlage Eibenau-Bielstein

Dampflok 89 7313Eine dreiachsige Dampflok; laut Schild die 89 7313. Doch wieso offensichtlich im Maßstab 1 : 160, also Spur N? Eigentlich baue ich doch schon immer im Maßstab 1 : 87, also H0???

 

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Eine der nächsten Rezensionen

Lucia St. Clair Robson "Die mit dem Wind reitert

Cover: Die mit dem Wind reitet

Eine authentische Geschichte, poetisch und kraftvoll: von der kleinen Cynthia Ann Parker, die in den ersten Tagen des Frühlings 1836 nach einem brutalen Überfall auf das Haus ihrer Eltern von Comanchen verschleppt wird. Das Mädchen mit den blauen Augen wächst bei diesem stolzen und unabhängigen Volk auf, es wird mit den Sitten und Riten vertraut gemacht und lernt, eine richtige Indianerin zu sein. Ein wundervoll geschriebenes Epos von der Schönheit und dem Reichtum eines der letzten großen Indianerstämme. (Buchrückentext)

 

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