Lasse niemals eine Erinnerung stärker werden als einen Traum. (Seite 97)

 

Cover: Yuletide HeartsZum Inhalt

Matt Cavanaugh war in seiner Jugend in üble Gesellschaft geraten und hat Einiges ausgefressen. Doch das ist lange her; nach seiner Zeit bei der US Army hat er sich erfolgreich als Bauunternehmer etabliert. Nun ist er zurück in seiner Heimatstadt, wo er aus einer Konkursmasse etliche Häuser im Rohbau erworben hat, die er fertigstellen und dann verkaufen will. Auch hat er im Sinn, mit seiner Vergangenheit ins Reine zu kommen.
Nicht im Sinne hatte er allerdings die Begegnung mit Callie Burdick, der Tochter des Mannes, der die Häuser ursprünglich geplant und nun verloren hat. Eigentlich stehen sie auf verschiedenen Seiten, doch die Umstände und der nahende Winter erfordern aus Vernunftgründen eine Zusammenarbeit. Es bleibt nicht aus, daß man sich dabei näher kommt.

 

 

 

 

 

 

Meine Meinung

Nach dem direkt zuvor gelesenen Buch** war ich dermaßen aufgewühlt, daß ich dringenden Bedarf nach etwas eher Leichtem und Beruhigenden verspürte. Das Cover sprach mich an, und da dies die Zeit des Jahres ist, da ich die ersten Weihnachtsbücher der „Saison“ lese, blieb ich gleich dabei - und habe es nicht bereut. Die Geschichte hat meine Erwartungen mehr als erfüllt und mir etwas von der (inneren) Ruhe zurückgegeben, die mir durch das Vorgängerbuch** verloren gegangen war.

Dabei hat mich nicht gestört, daß das Cover etwas irreführend ist, denn Weihnachten spielt nur insofern eine Rolle, als daß es am 25. Dezember, die Handlung des Buches jedoch im Wesentlichen in den Wochen zuvor angesiedelt ist. Es kommt zwar das Dekorieren des Hauses und dergleichen vor, jedoch sind diese Tätigkeiten eher Nebensachen, eben Dinge, die im Jahres- und Tageslauf geplant und erledigt werden, ohne daß der Hauptfokus darauf liegt.

Matt hat in seiner schwierigen Jugend einiges angestellt, was schließlich auch in einen Aufenthalt im Jugendgefängnis mündete. Doch das ist etliche Jahre her. Inzwischen hat er einige Jahre in der US Army gedient, war im Irak im Einsatz und ist nun ein gut situierter Bauunternehmer, der in seiner Heimatstadt aus einer Konkursmasse ein Baugebiet mit halbfertigen Häusern erworben hat. Diese will er fertigstellen und dann verkaufen. Nebenbei möchte er mit seiner Vergangenheit Frieden schließen und sich bei denen, welchen er Leid zugefügt hat, entschuldigen. Aber so einfach ist das nicht.

Recht bald hat er Kontakt zu Hank Marek - eben demjenigen, der das Projekt ursprünglich geplant und begonnen hatte - und zu dessen Tochter Callie mit ihrem Sohn Jack. Kompliziert wird es, als es aus Vernunftgründen das Einfachste ist, daß Matt bei den Mareks im Gästezimmer wohnt, da deren Haus direkt neben dem Baugebiet ist. Dadurch ergibt sich natürlich ein dauernder Kontakt, zudem Hank, Callie und die früheren Arbeiter Hanks von Matt angeheuert werden, die Häuser winterfest zu machen. So arbeiten alte und neuer Besitzer für einige Wochen Hand in Hand. Dabei - das Genre läßt nichts anderes erwarten - bleibt es nicht aus, daß Matt und Callie sich näher kommen.

Wie schon in anderen Büchern (und auch Filmen) ist mir aufgefallen, daß Militär wie auch Auslandseinsätze - hier im Irak - wie selbstverständlich Teil der Handlung bzw. der Geschichte der Figuren sind. Auf ihrer Webseite schreibt die Autorin sinngemäß, daß sie von Figuren, die „wie die Menschen von nebenan oder diejenigen, die in der Kirche in der Nachbarbank sitzen“ erzählen möchte. Und genau das tut sie in diesem Roman. Auch wenn die Entwicklung teilweise vorhersehbar war (das bringt das Genre so mit sich), hatten die Figuren für mich „Hand und Fuß“; ich habe ihnen ihr Denken und Handeln wie auch ihre Ecken und Kanten abgenommen. Da gab es weder den Ritter in weißer Rüstung noch den nur Bösen, sondern Menschen „wie du und ich“ mit ihren Licht- wie auch Schattenseiten.

Bei allen Problemen, die im Lauf so auftauchen, wird die Erzählung von einer positiven Grundhaltung getragen, die den Roman für mich zu einem Wohlfühlbuch gemacht hat. Auch wenn es mich nicht unbedingt in Weihnachtsstimmung versetzt hat (wenngleich es an einem Weihnachten zu Ende geht), hat es mir einige schöne und beruhigende Lesestunden beschert. Das war zwar mein erstes, sicherlich aber nicht mein letztes Buch der Autorin.

 

Mein Fazit

Ein Roman, dessen Figuren Ecken und Kanten haben und quasi Menschen wie du und ich sind. Eine Geschichte, in dem die Figuren ihre eigenen Dämonen besiegen müssen und manchen Denkanstoß liefern. Ein Wohlfühlbuch, getragen durch eine positive Grundstimmung, das mit einige angenehme Lesestunden beschert hat und dessen Figuren mir noch lange im Gedächtnis bleiben werden.

 

 

Über die Autorin...

... habe ich nicht allzuviel gefunden. Sie hat über siebzig Bücher und Novellas geschrieben und lebt auf einer Kürbisfarm im westlichen Teil des Staates New York.

 

Bibliographische Angaben meiner gelesenen Ausgabe / Originaltext / Anmerkung

224 Seiten, kartoniert
Verlag: LoveInspiredBooks, New York/NY 2011; ISBN-10: 0-373-87713-7; ISBN-13: 978-0-373-87713-3

* = Never let a memory become stronger than a dream.

** = John Sweeney „Der Killer im Kreml

 

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