Cover: Der stille Don

 

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Der Kosak Grigori liebt die verheiratete Axinja, muß aus Familienräson jedoch Natalja heiraten. Fortan wird er zwischen diesen beiden Frauen stehen. Während er seinen Militärdienst ableistet, bricht der 1. Weltkrieg aus, der in die Russische Revolution übergeht. Grigori ist mitten drin im Geschehen, auf Seiten der Weißen wie der Roten, und muß, wie seine Familie auch, sehen, wie er im Krieg und den sich ändernden Zeiten überlebt. Es sind Jahre voller Kampf, die ihn praktisch alles kosten werden.  

 

 

Kommentar / Meine Meinung

Nachdem ich kürzlich das Buch gelesen habe, wollte ich auch die Verfilmungen kennen lernen. Diese sah ich zuerst, einfach weil sie die kürzere ist und sich das zeitlich einrichten ließ.

Das Buch hatte ich noch sehr präsent, was von großem Vorteil war, da ich ansonsten möglicherweise Schwierigkeiten bekommen hätte, der Handlung zu folgen. Diese hält sich zwar recht eng an die literarische Vorlage, jedoch ist es schier unmöglich, ein 1.600 Seiten Buch vollständig in einem drei-Stunden-Film wiederzugeben. Dem sind einige Figuren (etwa Buntschuk) oder auch Handlungsstränge (z. B. Axinjas Erkrankung) zum Opfer gefallen, dennoch ist der Gesamtbogen der Erzählung gut getroffen. Was mir etwas gefehlt hat, waren Übergänge zwischen Episoden bzw. ein paar erläuternde Worte aus dem Off, die die Lücken andeuten und so den Fortgang der Geschichte besser verständlich machen. Manche Figuren tauchten einfach auf, ohne daß sie näher vorgestellt wurden.

Laut imdb.com ist die russische Fassung 364 Minuten lang, also rund doppelt so lange. Ich vermute, daß diese Kritikpunkte auf selbige nicht zutreffen würden.

Streckenweise hatte ich das Gefühl, eine Hallmark-Verfilmung zu sehen. Im Buch liest man viel über die (fehlenden) hygienischen Zustände damals, über Gerüche und die Unmengen von Alkohol, die „vernichtet“ wurden. Im Film kommen diese Aspekte eher nicht vor; wie ich an anderer Stelle mal schrieb: es war immer genug Zeit, vor dem Einschalten der Kamera noch die Hände zu waschen und die Haare zu kämmen, man will ja gut aussehen.;-)

An ein paar Stellen schien es mir, als ob der Ton nicht ganz synchron lief, beispielsweise als Pantelej Bretter für einen Sarg hobelte; oder auch manche Dialoge (ich habe im englischen Original gesehen) machten den Eindruck, als ob sie nachsynchronisiert seien.

Das klingt jetzt möglicherweise negativer, als es gemeint ist. Der Film an sich hat mir gefallen, das Buch und seine Stimmung wurden gut getroffen, wozu sicher half, daß viele Außenaufnahmen genau dort gedreht wurden, wo die Handlung spielt: im Don Gebiet. Auch die Musikuntermalung, die die Stimmungen aufgreift und untermalt, soll nicht vergessen werden. Besonders erwähnen möchte ich, daß an einigen Stellen historische Filmaufnahmen (etwa vom Beginn des 1. Weltkrieges) in den Film eingebaut, die sehr geschickt integriert wurden.

Die Rollen fand ich übrigens sehr gut besetzt; beim Lesen habe ich mir die Figuren ziemlich genau so vorgestellt, wie sie hier im Film aussahen.

Ein Film, der den 1. Weltkrieg, die Russische Revolution sowie Gegenrevolution zum Inhalt hat, besteht naturgemäß zu weiten Teilen aus Kriegsdarstellungen. Diese haben für mein Dafürhalten die Balance, was man in so einem Film darstellen kann bzw. sollte, gut gehalten, so daß man zwar eine ziemlich gute Vorstellung bekam, eine „Abstumpfung“ oder Gleichgültigwerden gegenüber dem Schlimmen, was sich da abspielt nicht eintrat. Und auch, wenn ich wußte, wie der Film ausgehen würde, half, als es dann soweit war und das genau wie im Buch beschrieben ablief, dieses Wissen nicht mehr viel ...

So bleibt am Ende eine unübersehbare Schar von Gräbern, zerstörte Familien und Dörfer, ein von Krieg und Leid verwüstetes Land. Und immer noch fließt still der Don.  

 

Kurzfassung

Eine relativ werkgetreute Verfilmung, die etwas „modern“ wirkt. Um der Handlung folgen zu können, ist es gut, das Buch zu kennen.  

 

Hier der Link zur Buchrezension:

Scholochow, Michail Alexandrowitsch: Der stille Don

 

Angaben zu Film und DVD

Originaltitel: Quiet Flows The Don
Regisseur: Sergei Fjodorowitsch Bondartschuk
Darsteller: Rupert Everett, Delphine Forest, F. Murray Abraham, Natalya Andreychenko, Alyona Bondarchuk, Vladimir Gostyukhin, u. v. a.
Sprachen: Deutsch, Englisch; optionale dt. UT
Laufzeit: ca. 180 Minuten
FSK: ab 12
Erschienen: Film: 2006 / DVD: 2011
Regionalcode / Format: 2 / PAL

Meacham, Leila: Sturmtage

Schau dir das Holz genau an, bevor du’s kaufst, sonst kracht dir das Haus, das du daraus baust, eines Nachts über dem Kopf zusammen. (Seite 141)

 

Cover: SturmtageZum Inhalt

Die Zwillinge Samantha und Nathan werden bei der Geburt getrennt. So kommt es, daß sie sich nach zwanzig Jahren das erste Mal begegnen, ohne jedoch zu ahnen, wer sie sind. Denn Samantha wurde von einem Rancherehepaar adoptiert, auf dessen Grund die Firma, für die Nathan arbeitet, nach Öl bohren möchte. So bleibt es nicht aus, daß man in Kontakt tritt, auch wenn das manchen in der Umgebung nicht recht ist. Aber je mehr der Verwicklungen und Intrigen werden, um so deutlicher wird, daß sich das Knäuel irgendwann auflösen muß. Und das wird die Welt aller Beteiligten grundlegend verändern.

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Hunter, Denise: Ich weiß nur, daß ich dich liebe

Probleme gibt es im Laufe des Lebens ja immer, aber durch die werden wir letztlich zu den Persönlichkeiten, als die ER uns gedacht und geschaffen hat. (Seite 160)

 

Cover: Ich weiß nur, daß ich dich liebeZum Inhalt

Nach einem Sturz mit Kopfverletzung erleidet Lucy Lovett einen Gedächtnisverlust. Die letzten sieben Monate ihres Lebens sind wie ausgelöscht. Da sie, als sie zu sich kommt, ein Brautkleid trägt, denkt sie, es ist der Tag der Hochzeit mit Zac Callahan, auch wenn sie nicht so recht weiß, wo sie ist und wie sie dahin gekommen ist. Als sie ihn anruft, ihr zu Hilfe zu kommen, ist er seltsam distanziert, kommt aber doch.
Bei ihr angekommen, teilt er ihr mit, daß Lucy ihn vor rund sieben Monaten kurz vor der Hochzeit verlassen habe und nun einen anderen Mann habe heiraten wollen. Lucy fällt aus allen Wolken - sie liebt doch Zac?!
Da sie nicht weiß wohin, nimmt Zac sie wohl oder übel erst einmal mit nach Summer Harbor. Doch die Suche nach ihrer Vergangenheit und dem, was in den letzten sieben Monaten passiert ist, erweist sich schwieriger, als gedacht. Zumal auf beiden Seiten immer noch Gefühle im Spiel sind.

 

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03: Standpunkte oder wo gehört etwas hin

Karton B-350 

 

Wie ich auf die Idee zu diesem Diorama kam, habe ich schon geschrieben. In der Bauanleitung gibt es drei Stellvarianten, und ich habe in der schon genannten Faller-Schrift sowie einer älteren Zeitschrift Abbildungen fertiger Dioramen gesehen. Die will ich nun nicht sklavisch nachbauen; eigentlich will ich gar nicht nachbauen, aber als Ideengeber sind solche Fotos doch willkommen.

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Lucia St. Clair Robson "Die mit dem Wind reitert

Cover: Die mit dem Wind reitet

Eine authentische Geschichte, poetisch und kraftvoll: von der kleinen Cynthia Ann Parker, die in den ersten Tagen des Frühlings 1836 nach einem brutalen Überfall auf das Haus ihrer Eltern von Comanchen verschleppt wird. Das Mädchen mit den blauen Augen wächst bei diesem stolzen und unabhängigen Volk auf, es wird mit den Sitten und Riten vertraut gemacht und lernt, eine richtige Indianerin zu sein. Ein wundervoll geschriebenes Epos von der Schönheit und dem Reichtum eines der letzten großen Indianerstämme. (Buchrückentext)

 

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