Cover: Stolen Woman, Captured Hearts

 

Zum Inhalt

Anna reist nach Kansas, um eine von ihrem Bruder arrangierte Ehe einzugehen. Unterwegs wird der Wagentreck von Indianern überfallen, deren Anführer Tokalah läßt sie jedoch ziehen.
Am Tag nach ihrer Hochzeit wird sie, zusammen mit ihrer Freundin, von eben jenem Indianer entführt und muß fortan bei den Lakota leben. Im Laufe der Zeit paßt sie sich an das neue Leben an, und auch Gefühle zwischen ihr und Tokalah scheinen sich zu entwickeln.
Da taucht General Custer auf und will die beiden Frauen befreien. Die Zeichen stehen auf Krieg.

 

 

 

 

Meine Meinung

„Based on an true story“ („basiert auf einer wahren Geschichte“), so steht es im Vorspann. Nicht dort steht, daß diese offensichtlich für den Film sehr verändert wurde. Die wahre Geschichte gleicht eher einem Drama denn einer Romanze. Es empfiehlt sich also, geschichtlichen Hintergrund und Film zu trennen; unter dieser Voraussetzung hat mir der Western sehr gut gefallen und mich prima unterhalten.

Geschichten, in denen sich zwei zusammenraufen müssen, die sich kaum kennen, sich spinnefeind sind, aus verschiedenen gesellschaftlichen Kreisen oder gar Kulturen stammen oder sonstwie nicht harmonieren, sehe (und lese) ich recht gerne. Hier ist das der Fall, als Anna von den Sioux unter Tokalah entführt wird und sie fortan als Gefangene bei den Lakota leben muß. Daß es mit den beiden etwas seltsames auf sich haben muß, wird schon gleich zu Beginn des Filmes deutlich, als Tokalah beim Überfall auf einen Siedlertreck Anna nicht tötet, sondern am Leben und entkommen läßt.

Inwieweit das Leben (der Weißen wie der Indianer) nun immer richtig gezeigt wird, sei dahingestellt; der Film fällt eher in das Genre „Western-Romanze“ denn „Western-Realität“. Auch wenn weder im Vor- noch im Abspann der Name „Hallmark“ für die Produktionsfirma auftauchte, so fühlte ich mich doch oft an deren Streifen erinnert - was ich durchaus positiv verstanden wissen möchte, da Hallmark-Filme zu meinen absoluten Lieblingen zählen. Das heißt (etwas überspitzt ausgedrückt), bevor die Kamera eingeschaltet wird, hat man noch Zeit, sich die Hände zu waschen und zu kämmen (man will ja ordentlich aussehen im Fernsehen ;-) ), und weder allzuschlimme Sprache noch Bilder gibt es. Das heißt, so ziemlich der erste englische Begriff, den Tokalah lernt ist „son of a ..tch“. Na ja, Ausnahmen bestätigen die Regel. ;-)

Zusammen mit Anna wird auch deren Freundin Sarah entführt, wodurch der Kontrast entsteht, daß sich diese im Gegensatz zu Anna nur wenig in die Situation einfügt und nur das Ziel der Flucht und Rückkehr in ihr altes Leben vor Augen hat. Wie der Filmtitel schon andeutet, macht Anna eine eher entgegengesetzte Entwicklung durch. Während Sarah stur („stubborn“ wird sie öfters genannt) bei ihren Ansichten bleibt und sich zum Beispiel weigert, indianische Kleidung anzuziehen, selbst als ihr Kleid schon mehr in Fetzen denn in ganzen Stücken ist, ist Anna ihrer Umgebung, aber auch den Lakota gegenüber offener und anpassungsfähiger - und -williger.

Sie war eine von ihrem Bruder arrangierte Ehe eingegangen und am ersten Tag nach der Hochzeit entführt worden. Dennoch fühlt sie sich an ihr im „alten Leben“ gegebenes Versprechen gebunden und sagt dies Tokalah auch deutlich. Die Art, wie er Anna behandelt und auf ihren Sinneswandel wartet, von dem er überzeugt ist, daß er kommen wird, hat mich entfernt an eine Situation in Kerstin Groepers „Der scharlachrote Pfad“ erinnert. So ungewöhnlich scheint das also nicht gewesen zu sein.

Spätestens, als der Name Custer auftaucht, war klar, daß es mit der Friedlichkeit bald vorbei sein würde - und Custer hat seinem Namen alle Ehre gemacht, wenn man in seinem Zusammenhang überhaupt von „Ehre“ sprechen kann.

Insgesamt gehen hat mir der Film gut gefallen; ein Teil der Indianer (z. B. Tokalah) wurde auch von „Native Americans“ gespielt. Es gibt nur englische Sprache, die ich - bis auf wenige kurze Stellen - gut verstehen konnte. Die Schauspieler fand ich überzeugend und die Spannung zwischen Anna und Tokalah war spürbar. Der Film hat alle Erwartungen, die ich an ihn hatte, mehr als erfüllt und ich werde ihn mir sicherlich noch mehrmals ansehen.

 

Kurzfassung

Die von dem Lakota Tokalah entführte Anna muß sich an das Leben bei den Indianern gewöhnen und damit auseinandersetzen, daß ihr das bald besser als ihr bisheriges Leben gefällt.

 

Angaben zu Film und DVD / Weitere Informationen

Originaltitel: Stolen Woman, Captured Hearts
Regie: Jerry London
Drehbuch: Richard Fielder
Musik: Dana Kaproff
Darsteller: Janine Turner, Patrick Bergin, Jean Louisa Kelly, Michael Greyeyes, Rodney A. Grant, Saginaw Grant, u. v. a.
Sprache: Englisch
Laufzeit: ca. 90 Minuten
Altersfreigabe: -
Erschienen: Film: 1997 / DVD: 2013
Regionalcode / Format: 0 / NTSC
EAN: 887936463389

Hier ein Blog, in dem die Geschichte der wahren Anna Brewster erzählt wird (in englischer Sprache)
Die Grabstelle der wahren Anna Brewster (Seite in englischer Sprache)

 

Hinweis des Webmasters: Wegen dauerndem Spam wurde die Kommentarfunktion für diesen Beitrag gesperrt.

{jcomments off}

Ivey, Eowyn: The Snow Child (Das Schneemädchen)

In meinem Alter sehe ich, daß das Leben oftmals fantastischer und schrecklicher ist als die Geschichten, die wir als Kinder glaubten, und daß es vielleicht gar nicht so schlimm ist, Zauber zwischen den Bäumen zu finden.* (Seite 260)

Cover: The Snow ChildZum Inhalt

Jack und Mabel sind vor einigen Jahren nach Alaska ausgewandert. Nun ist es 1920 und sie haben immer noch auf ihrer kleinen Farm mit dem Überleben zu kämpfen. Und entgegen allen Wünschen und Hoffnungen haben sie auch keine Kinder.
Eines Abends vergessen sie ihr Elend und bauen ein Schneemädchen - das am nächsten Morgen verschwunden ist. Fortan erhalten sie regelmäßig Besuch von einem etwa neunjährigen Mädchen, das sich Faina nennt. Niemand weiß, wo dieses Kind her kommt, niemand weiß, wohin es nachts wieder verschwindet.
Die Jahre vergehen, Faina wächst heran, Jack und Mabel haben sich an sie gewöhnt. Aber irgendwann schlägt die Stunde der Wahrheit.

 

Weiterlesen: Ivey, Eowyn: The Snow Child (Das Schneemädchen)

Woodsmall, Cindy: Wie Federn im Wind

„Niemand ist frei, Cara. Und die, die glauben, sie wären frei, haben nur nicht lang genug darüber nachgedacht.“ (Seite 312)

Cover: Wie Federn im Wind

Zum Inhalt

Das Leben hat Cara Moore nichts geschenkt. Schon früh verliert sie ihre Mutter durch einen Unfall. Ihre Kindheit und Jugend verbringt sie in Pflegefamilien. Cara heiratet jung, doch nach dem frühen Tod ihres Mannes ist sie gezwungen, mit ihrer Tochter Lori ein Vagabundenleben zu führen. Immer auf der Flucht vor einem Mann, der sie verfolgt, kann sie an keinem Ort lange bleiben.
Eine geheimnisvolle Adresse im Tagebuch ihrer Muter schenkt Cara und Lori neue Hoffnung. Ihre Suche führt sie direkt ins Herz des Amischlandes, nach Pennsylvania. Aber was hatte Caras Muter mit den Amisch zu schaffen? Und warum begegnen ihr die Bewohner von Dry Lake mit Angst und Mißtrauen?
Nur Ephraim Mast, ein junger Schreiner, bietet Cara und Lori seine Hilfe an. Zwei Welten prallen aufeinander. Für Cara beginnt eine Reise zu den Geheimnisses ihrer Vergangenheit und ein Heilungsprozeß für die Wunden der Gegenwart.

 

Weiterlesen: Woodsmall, Cindy: Wie Federn im Wind

02: Ein Blick in die Bauanleitung oder erste Überlegungen zum Diorama

Bebenhausen - geöffneter Produktkarton 

 

Lange genug nur gefreut. Es wird Zeit, an den Zusammenbau des Modells zu denken. Über 1.400 Einzelteile - es wird sich zeigen, ob sich das Zusammensetzen dieses "Puzzles" zum Bastelspaß oder gar zum Bastelalbtraum entwickeln wird.

 

 

 

 

Weiterlesen: 02: Ein Blick in die Bauanleitung oder erste Überlegungen zum Diorama

Eine der nächsten Rezensionen

Cover: Miss BennetZum Inhalt (Quelle: nach Verlagsangabe)

Mary Bennet weiß von klein auf, dass sie keine Schönheit ist – besonders im Vergleich zu ihren vier Schwestern, die mittlerweile alle verheiratet sind. Sie selbst sucht noch nach ihrem Platz im Leben, als sie nach dem Tod des Vaters zusammen mit ihrer Mutter den Familiensitz Longbourn verlassen muss. Mary zieht zunächst von einer Schwester zur anderen, bevor sie bei ihrer Tante in London unterkommt. Dort blüht sie förmlich auf und findet erstmals Gefallen an Bällen und Abendeinladungen. Schon bald macht ihr der reiche Erbe Will Ryder den Hof. Doch Mary ist fest entschlossen, ihrem Herzen zu folgen – und das schlägt für den stillen Anwalt Tom Hayward ...

 

Cookies erleichtern bzw. ermöglichen die Bereitstellung unserer Dienste. (Bei der Nichtannahme von Cookies kann die Funktionsfähigkeit der Website eingeschränkt sein.)