Du kannst Dir immer etwas vom Weihnachtsstern wünschen.

 

Cover: Ein Engel für EveZum Inhalt

Die erfolgreiche Wermemanagerin Eve hat beruflich alles erreicht, was sie sich je erträumt hat - nachdem sie ihre vor acht Jahren zu Weihnachten geplante Hochzeit abgesagt hat. Sie hat zwar ein Verhältnis mit ihrem Chef, doch der sagt das geplante gemeinsame Weihnachten zugunsten seiner Frau ab. So hat Eve wieder ein einsames Weihnachten vor sich.
Da begegnet sie Bruder James, ihrem „Schutzengel“, der ihr rät, daß sie jederzeit einen Wunsch an den Weihnachtsstern richten könne. Das tut sie denn auch an jenem einsamen Weihnachtsvorabend - um am nächsten Morgen acht Jahre früher eine Woche vor ihrer seinerzeit geplatzten Hochzeit aufzuwachen. „Du hast eine Woche Zeit bis Weihnachten. Dann geht es unwiderruflich zurück. Aber Du mußt mit den Konsequenzen leben. Nütze die Zeit.“ So lautet der Rat, den Bruder James ihr gibt.
Nun ist sie also eine Woche vor jenem denkwürdigen Tag, der ihr Leben so sehr veränderte. Eine Woche, in der all die Entscheidungen wieder auf sie zukommen, die sie schon einmal getroffen hatte. Wie wird sie sich dieses Mal entscheiden, wenn Mr. Barlow anruft und den Job in New York anbietet?  

 

 

Kommentar / Meine Meinung

Was wäre wenn ich zu einem bestimmten Zeitpunkt eine andere Entscheidung getroffen hätte? Wie wäre mein leben wohl verlaufen? Solche Fragen stellt man sich vielleicht von Zeit zu Zeit, und dieses Thema wird immer wieder in Filmen aufgegriffen, so auch in diesem. Wir begegnen der erfolgreichen Karrierefrau Eve kurz vor Weihnachten. Sie hat eine Beziehung mit ihrem verheirateten Chef, der sie jedoch für die Feiertage versetzt. Leicht beschwipst wünscht Sie sich die Zeit um rund acht Jahre zurück, als sie vor der Entscheidung stand, ob sie heiraten oder Karriere machen solle. Und am nächsten Morgen ist genau dieser Wunsch in Erfüllung gegangen: sie erhält eine zweite Chance.

Nun ist das sicherlich kein neues Szenario und aus manchem anderen Film bekannt, wo man auf die eine oder andere Art „zurück reist“. Aber um „das Rad neu erfinden“ geht es in so einem Film auch gar nicht. Hier geht es eher um die „Variation zum Thema“ - und die erscheint mir hier gut gelungen. Sicher nichts für harte Realisten, aber das sind Weihnachtsfilme sowieso nicht, und dieser Menschenschlag dürfte sich ohnehin nicht zu so einem Wohlfühl-Film vor den Bildschirm verirren.

Im engeren Sinne ist es eigentlich kein reiner Weihnachtsfilm, sondern einer, dessen Handlung um Weihnachten herum (bzw. der Woche davor) angesiedelt ist. An das Fest erinnert die Dekoration und bisweilen ein Weihnachtslied im Hintergrund. Ansonsten geht es um die oft gestellte Frage „Was wäre wenn“. Was wäre, wenn ich die Chance hätte, wesentliche Dinge meines Lebens nocheinmal - und ggf. anders - zu entscheiden. Würde ich mich überhaupt anders entscheiden wollen, in Kenntnis dessen, was die eine (einmal getroffene Entscheidung) für Folgen nach sich zieht.

So ernst diese Thematik sein mag, so ist doch auch klar, daß wir es hier nicht mit einem Drama mit entsprechender Tiefe zu tun haben. Es ist eher ein Film für Romantiker, vielleicht für Träumer, für Menschen, die für eineinhalb Stunden einfach die Umwelt vergessen und in eine mehr oder weniger „heile Welt“ abtauchen wollen. Dabei verzeiht man dann auch so manches Loch im Plot oder die eine oder andere kleine Unlogik; aber welche Zeitreisegeschichte (und im weiteren Sinne handelt es sich um eine solche) ist schon völlig logisch.

Eher nicht so „beautiful“ ist der Gesangsauftritt von Eves Freundin beim Karaoke singen, aber mutig, sich mit so einer Stimme vor Publikum zu präsentieren. Scott kommt da schon etwas besser. Etwas „abgefahren“ die Szenen bei der Hochzeitsvorbereiterin Dominique. Lächeln mußte ich ob der Geschäftsvorschläge Eves an Scott; man überlege sich, daß das 1996 war - da steckte vieles von dem, was Eve vorschlug, noch in den Kinderschuhen. Etwa „Online-Sales all over the World“ oder die Frage, wer denn bitteschön bei Internetauktionen etwas kaufen wolle?!

Besinnlicher sind die Szenen mit ihren Eltern, Vater wie Mutter, als sie erkennen muß, daß die möglicherweise nicht so reagiert haben, wie Eve immer dachte, daß sie es hätten, nachdem sie die Hochzeit hatte platzen lassen. Über den ganzen Film hinweg hatte ich das Gefühl, daß die Schauspieler sehr gut miteinander harmonieren. Wer kann, möge sich die Originalfassung ansehen, die mir im Vergleich zur deutschen Synchronisation noch besser gefiel.

Und dann, am Christmas Eve (24. Dezember) stellt sich eben wieder die Frage, ob sie das Jobangebot aus New York annehmen - oder ob sie heiraten soll. Wie wird sie sich dieses mal entscheiden, mit dem Wissen, was sie am Ende der Straße erwartet? An Weihnachten, wenn sie einen Wunsch an den Weihnachtsstern frei hat?  

 

Kurzfassung

Ein Film für die Weihnachts-, eher auch die ganze Winterzeit. Nicht ganz kitsch- und klischeefrei, aber rundum zum Abschalten und sich Wohlfühlen. 

 

 

Angaben zu Film und DVD

Originaltitel: Eve’s Christmas
Regie: Timothy Bond
Darsteller: Elisa Donovan, Sebastian Spence, Cheryl Ladd, Winston Rekert, Erin Karpluk, Kavan Smith, Peter Williams, James Kirk, Adam Battrick u. v. a.
Sprachen: Deutsch / Englisch
FSK: ab 6 Jahren
Laufzeit: ca. 93 Minuten
Erschienen: Film: 2004 / DVD: 2012
Regionalcode / Format: 2 / PAL

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