We cannot be, what once we were. / Wir können nicht mehr sein, was einst wir waren (Seite 683)

 

Cover: EnchanterZum Inhalt

Axis hat also seine Eltern gefunden und ist nun in Talon Spike, um von seinem Vater zum Icarii Enchanter ausgebildet zu werden und sein Erbe anzutreten. Von dort aus beginnt er sein Unterfangen zur Eroberung Achars und Wiederbegründung Tencendors. Dabei erfährt er nicht nur die Hilfe von altbekannten Weggefährten, sondern es formen sich neue Bündnisse mit ungeahnten Möglichkeiten.
Je weiter er vorankommt, je mehr erwacht das lange schlafende Land. In Sigholt errichtet er eine Basis, um seine Kräfte zu sammeln. Doch zum einen wächst die Macht Gorgraels, und der beginnende Winter wird in jeder Hinsicht hart. Zum anderen ist da Borneheld, sein Halbbruder, der alles daran setzt, Axis zu schaden.
Es sieht nach einem Zweifrontenkrieg aus. Aber dann tauchen plötzlich die legendären Alaunt, die Hunde WolfStars auf. Unaufhaltsam geht die Entwicklung ihren Gang ...  

 

Vorbemerkung

Die gespoilerte Textstelle (durch "[ ]" markiert) verrät wesentliche Inhalte des Buches. Um diese Stelle lesen zu können, bitte einfach mit gedrückter linker Maustaste darüber fahren (die Stellen quasi markieren). Der Text wird dann lesbar.
Hier findet sich eine Aufstellung der Serie: Serienaufstellung: Weltenbaum - Tencendor

 

Kommentar / Meine Meinung

Selten empfand ich es als so schwierig, eine Rezi zu verfassen, ohne wesentliche Dinge des Inhalts zu erwähnen. Denn gerade bei diesem Buch läßt sich über vieles nur in Verbindung mit dem Inhalt schreiben. Die Handlung von Enchanter setzt wenige Wochen nach dem Ende von BattleAxe ein, schließt jedoch nahtlos an jenen Band an. Wieder sind die Schauplätze geteilt zwischen den Hauptbeteiligten: Axis, Borneheld und Gorgrael.

Während Borneheld sich im Recht glaubt und alles, was nicht in sein Weltbild paßt, einfach ausblendet, wird Gorgrael, ohne daß der sich dessen bewußt ist, vom DarkMan mehr oder weniger stark manipuliert. Axis schüttelt derweil mehr und mehr das Meer von Lügen ab, das sein bisheriges Leben geprägt hat, erkennt zusehends, wer er ist und ergreift mehr und mehr von seinem Erbe Besitz. Seine Ausbildung zum Icarii Enchanter schreitet mit großen Schritten voran, und bald ist er der Mächtigste unter seinesgleichen.

Im Gegensatz dazu dauert es fast das ganze Buch über, bis Azhure ihren Platz findet, bis wir Leser ihre Geschichte kennen und wissen, wer sie ist. Aber wissen wir das wirklich?

Immer wieder durchs Buch hindurch finden sich Hinweise, die auf verschiedene Art gedeutet werden können und daher geeignet sind, Mißtrauen zu säen. Ein Mißtrauen, von dem auch der StarMan selbst seiner Umwelt gegenüber nicht verschont bleibt, und was zu fatalen Entwicklungen führt. Und so können auch wir Leser nicht so ganz sicher sein, ob wir denn wirklich alles überblicken - oder nicht alles doch ganz anders ist?

Die Welt, die Sara Douglass in „BattleAxe“ entworfen hatte, und die am Ende des ersten Bandes an einem kritischen Punkt angelangt war, verändert sich. Allerdings ist von der Härte, von der ich bei BattleAxe sprach, nichts gewichen, im Gegenteil. Es gilt harte Schlachten zu schlagen, sei es, daß ganze Armeen aufeinander treffen, sei es ein Zweikampf. Und nicht immer läßt sich zu Beginn vorhersagen, wer denn am Ende als Sieger dastehen wird.

Zu den bekannten Darstellern treten neue hinzu, während die alten mehr Kontur gewinnen. Was, zum Beispiel bei Axis, nicht unbedingt heißen muß, daß er nur Sympathiepunkte sammelt. [ So vertieft sich zwar mehr und mehr seine Beziehung zu Azhure, aber dennoch läßt er Faraday im Ungewissen darüber und verhält sich beiden gegenüber nicht unbedingt fair. ] Diese persönlichen Fehler könnten der Grundstein für ungünstige Entwicklungen in der Zukunft sein.

Naturgemäß ist ein großer Teil dieses Buches handlungsgetrieben, dennoch hatte ich nie das Gefühl (bis hin zum runden Abschluß dieses Bandes), daß die Autorin durchhetzt oder Entwicklungen möglichst rasch zu Ende bringt, sondern für mich war es - wie schon im „BattleAxe“ - ein ausgewogenes Verhältnis zwischen „Handlung“ und „Erzählung“. Selbst wenn ich nur kurze Lesezeit am Stück hatte, bin ich jeweils sehr schnell ins Buch zurück gekommen, hatte mich Tencendor in seinen Bann geschlagen. Fast auf Kommando konnte ich das Kopfkino einschalten. Wobei es so einiges im Buch gibt, was ich gewißlich nicht verfilmt sehen möchte. Die reine Vorstellung auf Grund der Beschreibung reicht mir.

Sehr interessant fand ich auch hier wieder die Beschreibungen der Dinge hinter der Handlung und wie schon bei BattleAxe habe ich mich bisweilen gefragt, ob ich nicht die ganze Geschichte (oder doch weite Teile davon) mythologisch auffassen könnte bzw. sollte. Und auch, wer oder was [i]WolfStar[/i] eigentlich ist, welche Ziele er verfolgt ist ein Thema, das immer wieder auftaucht und Rätsel über Rätsel aufwirft. Aber diese Fragen werden sich wohl erst nach dem Abschlußband dieser Trilogie beantworten lassen - hoffentlich.

Am Ende von Enchanter angekommen ist einerseits dieser Handlungsbogen zu einem Abschluß gebracht, andererseits - wie sich das für einen Mittelband gehört - der Boden bereitet für die finale Konfrontation mit Gorgrael. Deren Ausgang durchaus ungewiß ist.  

 

Kurzfassung

Im Mittelband der Trilogie klären sich in etlichen Kämpfen die Fronten, werden manche Rätsel gelöst und neue tauchen auf. Fast besser als "BattleAxe" 

 

Über die Autorin

Sara Douglass wurde 1957 in Südaustralien geboren. Sie wurde zunächst Krankenschwester, studierte dann aber englische Geschichte. 1995 erschien ihr erster Roman „BattleAxe“, dem etliche weitere sowie ein Sachbuch über die Artussage folgten. Sie starb 2011 an Krebs.  

Bibliographische Angaben

706 Seiten, 1 Karte, Glossar, kartoniert. Verlag: Voyager / HarperCollins, London 1999. ISBN-10: 0-00-651107-4, ISBN-13: 978-0-00-651107-6  

Hier findet sich eine Aufstellung der Serie: Serienaufstellung: Weltenbaum - Tencendor

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