Cover: Da gehen doch nur Bekloppte hin

 

Zum Inhalt

Psychotherapie - wer hat davon nicht bestimmte Vorstellungen. Vermutlich sind die meisten davon falsch. Was darunter zu verstehen ist und wie so eine Therapie ablaufen kann, davon erzählt die Autorin in diesem Buch in lockerer, humorvoller Sprache. Dabei wird sie sicherlich mehr als nur ein Vorurteil aus dem Wege räumen.

 

 

 

 

Kommentar / Meine Meinung

Jeder Mensch hat vermutlich zu irgendwelchen Themen Vorurteile. Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit gehört da auch die Psychotherapie dazu; für mich würde ich das behaupten, obwohl ich indirekt (also in Bezug auf Dritte) schon davon berührt wurde. Aber Vorurteile sind langlebig, und warum nicht etwas dagegen unternehmen.

Behufs dieses Zweckes habe ich nun dieses Buch gelesen und bin mir nicht ganz sicher, ob das Ziel erreicht ist. Obwohl, das Ziel „Vorurteile ausräumen“ wurde schon erreicht, aber ob nicht - im übertragenen Sinne - nach der Beantwortung einer Frage am Ende deren zwei offen übrig geblieben sind, da bin ich mir noch nicht ganz sicher.

Psychologen - Psychiater - Psychotherapeuten. Für mich waren das bisher eigentlich mehr oder weniger Synonyme und austauschbare Begriffe. Die Autorin erklärt zunächst einmal die Unterschiede, aber so richtig ist das bei mir nicht angekommen. Ich schätze, ich werde auch künftig eher befangen sein, wenn ich weiß, mein Gegenüber hat irgendwas mit „Psycho“ (wobei ich Alfred Hitchcock hier ausschließen möchte ;-) ) zu tun und vermuten, daß der aus jeder meiner Bewegungen und Worte ein ganzes Persönlichkeitsprofil erstellen kann. In Zeiten von NSA vielleicht nicht ganz so abwegig, wie es auf den ersten Blick aussieht.

Aber immerhin habe ich kapiert, daß ich - sollte mein Herr Ich sich überreden lassen, eine Therapie zu machen - mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem tiefenpsychologischen Therapeuten gehen würde. Also so weit reicht das Verstehen des Geschriebenen dann doch. ;-) Irgendeinen Anlaß in der Kindheit wird es schon geben, der eine Therapie rechtfertigen würde. Zumindest habe ich den Eindruck gewonnen, daß das anscheinend bei den meisten Menschen heute der Fall wäre. Womit sich mir die Frage aufdrängte, wie es früher, in den Zeiten vor Therapien, so war. Ob da nur psychisch mehr oder weniger schwer belastete Menschen die Welt bevölkerten? Wie haben die ihr Leben ausgehalten?

Das Buch ist in lockerem Plauderton geschrieben, der humorvolle Unterton führt immer wieder dazu, beim Lesen zu lächeln oder auch mal mehr oder weniger laut zu grinsen, und damit hat die Autorin es denn doch geschafft, eine Menge (oder gar alle?) Vorurteile, die sich in meinen Gehirnwindungen angesammelt hatten, auszuräumen.

Das für mich interessanteste Kapitel fand sich dann ziemlich gegen Ende des Buches, nämlich der Umgang mit Träumen. Ich habe mich vor einigen Jahren mit dem Thema beschäftigt, aber irgendwie funktionierte das nicht so recht. Jedes Traumlexikon gab für ein Motiv eine andere Deutung, manche widersprachen sich sogar, und am Ende war ich so schlau als wie zuvor. Da ist das, was die Autorin hier schreibt, wesentlich handfester und zielführender. Alleine dieser Teil des Buches war es wert, es gelesen zu haben.

 

Kurzfassung

Ein humorvoller Wegweiser durch den Psychodschungel, der sicherlich nicht alle Fragen beantwortet, aber mit einer ganzen Menge Vorurteile aufräumt.

 

 

Über die Autorin

Andrea Jolander ist das Pseudonym einer Psychotherapeutin mit über dreißig Jahren Berufserfahrung. Sie lebt in Südwestdeutschland.

Bibliographische Angaben

220 Seiten, kartoniert
Verlag: Wilhelm Heyne Verlag, München 2013

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