Cover: Blue-Rey Star Wars SagaKürzlich erschien als Blue-Ray Box ein Set mit allen 9 Star Wars Filmen. Da habe ich denn zugegriffen und bin nun dabei, erstmals alle 10 (incl. Rogue One) Star Wars Filme in chronologischer Reihenfolge anzusehen. Die beiden ersten Trilogien habe ich im Kino gesehen, die dritte und abschließende nicht. Was vielleicht auch besser war. Doch der Reihe nach.

 

Vor langer Zeit in einem anderen Bundesland saß ich im Kino, denn Science Fiction hat mich schon immer fasziniert. Doch was dann kam, sehe ich vor mir, als wäre es erst gestern gewesen. Die Eröffnung der (heutigen) Episode 4 mit diesem ewig lang über die Leinwand flimmernden Sternenkreuzer. Eine Szene, die sich für immer ins Gedächtnis eingebrannt hat. Meine Kumpels und ich waren uns einig: so etwas hatten wir noch nie zuvor gesehen. Wenn ich meiner Tochter davon erzähle, kann die das überhaupt nicht verstehen - kein Wunder, wenn man mit CGI und Computern aufgewachsen ist, wie soll man dann so einen Moment nachempfinden können!?

Das ist nun 43 Jahre her. Nochmals 43 Jahre werde ich nicht zu leben haben. Aber wenn: welche Szene aus „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ hätte solch einen Eindruck auf mich gemacht wie die Eröffnung damals, daß ich sie noch nach 43 Jahren im Gedächtnis hätte? Es ist so um die 15 Jahre her, daß ich zuletzt die Star Wars Filme geschaut habe. Und dennoch hätte ich vor dem jetzigen Gucken etliche Szenen daraus wiedergeben können. Sollte ich jetzt wieder 15 Jahre Pause machen, welche Szenen aus der Episode 7 wäre so im Gedächtnis, daß ich sie wiedergeben könnte? - Langes Nachdenken. - Ähm, keine. Gut, die eine oder andere würde mir vielleicht einfallen, weil das Kopien aus früheren Teilen waren - Wiederholungen in oft gleicher Konstellation mit anderen Figuren, also nichts Originäres.

Das Einzige, was wirklich besser ist als früher, ist die Technik. In den Episoden 1 bis 3 konnte ich (Blue Ray, unser Fernsehgerät ist erst ein halbes Jahr alt und auf neuestem Stand) genau erkennen, was per CGI eingefügt und war echt war, die Episoden 4 bis 6 sind (kein Wunder) etwas (nein wunderbar) altertümlich, aber aus einem Guß. Die siebte ist immerhin so gut, daß ebenfalls alles aus einem Guß wirkt - ich konnte nicht zwischen Realität und computererzeugt unterscheiden.

Richtig emotional war allerdings etwas ganz anderes. Der Auftritt der alten Recken Luke, Leia und Han Solo. Alt sind sie geworden, und ich wohl auch. Leia (Carrie Fisher) lebt nicht mehr. Sie war gerade mal zwei Jahre älter als ich. Die Zeit schreitet unaufhaltsam voran, die Einschläge kommen näher.

Noch heute ärgere ich mich über das Eintrittsgeld zu „E. T.“, wäre ich in Episode 7 gewesen, würde ich mich zwar nicht über das dann gezahlte Eintrittsgeld ärgern, aber vermutlich wäre ich ziemlich unangenehm aufgefallen. Ich hatte in der ersten Hälfte dauernd Lachanfälle. Laute Lachanfälle. Ich konnte nicht fassen, was ich da sah.

Als Rey auftauchte, kam ziemlich bald so ein Lachanfall. Nicht wegen der Schauspielerin, sondern weil ich unwillkürlich an Cliff Allister McLane (Alias Dietmar Schönherr) denken mußte, Kommandant der Orion, mit der er auf Raumpatrouille ging. Der hat mit einem Bügeleisen sein Raumschiff gesteuert - und Rey hatte wohl einen alten Traktor, den sie zum fliegenden Gefährt umgebaut hat. Zumindest sah das rote Ding genau so aus, wie so mancher alte Trecker, den ich hier in der Gegend habe herumfahren sehen. Und so ging es weiter - ich konnte gar nicht fassen, daß man einfach die alten Filme aufgewärmt und mit heutiger Technik neu verfilmt hat.

Aber das Schlimmste war dieser Möchtegern Darth Vader. Da paßte ja gar nichts. Die Maske ein Fake, Figur und Auftreten können nicht mal eine Maus in Angst und Schrecken versetzen. Ich sehe die Filme auf Englisch, da hatte Darth Vader eine sehr beeindruckende Stimme und Intonation, auch da fällt sein Nachahmer Meilen ab. Und mit seinen Fechtkünsten ist es auch nicht weit her, davon, daß er seine Nerven nicht mal im Ansatz unter Kontrolle hat, ganz zu schweigen. Wer hat den eigentlich trainiert? Doch nicht der „neue Imperator“, wie auch immer der heißen mag? Wenn das alles ist, wundert es mich, daß es drei Teile bedarf, um diese Möchtegerndiktatur zu Fall zu bringen.

Die Rebellion ist auch nicht mehr das, was sie mal war.

Ich werde mir die nächsten Tage sicherlich noch die restlichen beiden Teile ansehen. Es kann doch nur noch besser werden, oder...?

 

Crouch, Blake: Dark Matter. Der Zeitenläufer

Aber am Ende ist das alles nichts anderes als das Leben selbst. Wenn man mittendrin steckt, erscheint es einem oft nur banal und alltäglich. Aber muss man nicht genau damit seinen Frieden machen? (Seite 379)

 

Cover: Dark MatterZum Inhalt

Jason Dessen geht nur kurz in seine Stammkneipe. Auf dem Heimweg wird er überfallen, an einen fremden Ort verschleppt und mit einer Injektion betäubt. Als er wieder zu sich kommt, wird er mit „willkommen zurück“ empfangen - von Menschen, die ihn kennen, die ihm selbst aber unbekannt sind.
Was ist passiert, wo ist er gelandet?
Nur langsam beginnt er zu begreifen, was geschehen ist. Als die Situation immer bedrohlicher wird, hat er nur noch einen Wunsch: zurück in sein altes Leben. Aber wie ist der Weg dahin - wenn es überhaupt einen gibt?

Weiterlesen: Crouch, Blake: Dark Matter. Der Zeitenläufer

Hannon, Irene: Ein Vater für Zach

Es gibt viele Möglichkeiten, in einem Gefängnis zu sitzen - auch wenn keine Gitter vor den Fenstern sind. (Seite 222)

 

Cover: Ein Vater für ZachZum Inhalt

Nach zehn Jahren wird Nathan Clay aus dem Gefängnis entlassen. Seine Geschwister haben ihn nach Nantucket eingeladen, wo er sich erst mal erholen soll. Da er aber nicht untätig herumsitzen will, fängt er an, als Handwerker zu arbeiten. So kommt er zu Catherine Walker und ihrem kleinen Sohn Zach. Ihr Mann kam vor zwei Jahren auf tragische Weise ums Leben, und das haben bisher weder Mutter noch Sohn verkraftet.
Eine Beziehung haben beide nicht auf ihrem Plan, dennoch fühlen sie sich zueinander hingezogen. Vor allem auch Zach ist von Nathan begeistert. Aber ob aus ihnen ein Paar werden kann, ist mehr als fraglich. Denn die Belastungen aus der Vergangenheit sind so groß, daß sie alles zu zerstören drohen.

Weiterlesen: Hannon, Irene: Ein Vater für Zach

05: So schnell kann es gehen oder der Rohbau macht Fortschritte

Faller Bebenhausen: Spritzlinge

Ein Weg beginnt mit dem ersten Schritt, und ein Bau (von der Baugrube jetzt einmal abgesehen) damit, die ersten Steine aufeinanderzulegen und sie durch Mörtel zu verbinden. Im Maßstab 1 : 1 jedenfalls.
Im Maßstab 1 : 87 heißt der Beginn, die Mauerteile aus den Spritzlingen zu lösen und zusammenzukleben - möglichst in der richtigen Reihenfolge.

 

Weiterlesen: 05: So schnell kann es gehen oder der Rohbau macht Fortschritte

Eine der nächsten Rezensionen

Cover: Miss BennetZum Inhalt (Quelle: nach Verlagsangabe)

Mary Bennet weiß von klein auf, dass sie keine Schönheit ist – besonders im Vergleich zu ihren vier Schwestern, die mittlerweile alle verheiratet sind. Sie selbst sucht noch nach ihrem Platz im Leben, als sie nach dem Tod des Vaters zusammen mit ihrer Mutter den Familiensitz Longbourn verlassen muss. Mary zieht zunächst von einer Schwester zur anderen, bevor sie bei ihrer Tante in London unterkommt. Dort blüht sie förmlich auf und findet erstmals Gefallen an Bällen und Abendeinladungen. Schon bald macht ihr der reiche Erbe Will Ryder den Hof. Doch Mary ist fest entschlossen, ihrem Herzen zu folgen – und das schlägt für den stillen Anwalt Tom Hayward ...