Dampflok 89 7313Eine dreiachsige Dampflok; laut Schild die 89 7313. Doch wieso offensichtlich im Maßstab 1 : 160, also Spur N? Eigentlich baue ich doch schon immer im Maßstab 1 : 87, also H0???

 

Was es mit diesem Eröffnungsbild auf sich hat, läßt sich in der Kurzform ganz einfach erklären: ich steige für meine neue Anlage von Spur H0 (Maßstab 1:87) auf Spur N (Maßstab 1:160) um. Ganz einfach. Doch so einfach ist ein Maßstabswechsel nun auch wieder nicht. Hier möchte ich ein paar Sätze ganz allgemein dazu schreiben, was es mit „Eibingen - Bielstein“ auf sich hat. Zur Entwicklung und zum Gleisplan mehr im zweiten Beitrag.

An dieser Stelle erst einmal ein paar Anmerkungen an die Ansprüche, die ich an die Anlage stelle und zur Namensgebung. Es sollten, und wenn es nur kleine sind, mindestens zwei Bahnhöfe vorhanden sein - am Liebsten ein Kopfbahnhof und ein Durchgangsbahnhof. Eilzüge fahren vielleicht durch, aber Güterverkehr und Nahverkehrszüge sollten halten. Damit Eilzüge (und ein gelegentlicher Schnellzug) durchfahren können, braucht es also mindestens einen, wenn auch kleinen, Schattenbahnhof, der den Zug nach seiner Runde aufnehmen kann.

Apropos Runde: es ist mir durchaus bewußt, daß die Eisenbahn Orte miteinander verbindet, es also keinen „Kreisverkehr“ gibt. Daher der Wunsch nach zwei Bahnhöfen. Andererseits möchte ich manchmal auch einfach einem Zug beim Fahren zusehen - dazu braucht es einen wie auch immer gearteten Kreis (oder eine Strecke mit zwei Kehrschleifen). Die genannten Bedingungen ermöglichen sowohl ein „einfaches Fahrenlassen“ eines Zuges als auch die Darstellung des Eisenbahnbetriebes als Verbindung von zwei Orten, sei es Personen- oder auch Güterverkehr.

Damit stand das Grundprinzip fest: Eine Ringstrecke, ein Durchgangsbahnhof, ein Kopfbahnhof (als Endstation einer im Durchgangsbahnhof abzweigenden Strecke) sowie ein Schattenbahnhof mit mindestens einem Ausweichgleis, um einen Zug für eine Weile verschwinden lassen zu können. Im Idealfall sollte der Schattenbahnhof mindestens zwei oder drei Abstellgleise aufweisen. Zwischen den Bahnhöfen soll es Stückgutverkehr geben, es müssen also Güterschuppen vorhanden sein. Wenn es sich einfügen läßt, wäre ein Industrieanschluß (z. B. Sägewerk) schön.

Nachdem das soweit klar war, fehlten die Namen für die Bahnhöfe (und damit einer für die Anlage). Mit etwas Überlegung wurden diese jedoch rasch gefunden. Mein Lieblingsbaum ist die Eibe. Unsere gut achtzig Jahre alte Eibe mußten wir dieses Jahr auf Grund der Wünsche unserer Nachbarn drastisch zurückschneiden und teilweise auf den Stock setzen lassen. So war der Name für den Durchgangsbahnhof gefunden: Eibingen, damit ich immer daran denke, wie prächtig der Baum, der wohl älter als unser Haus und auf jeden Fall deutlich älter als das Nachbarhaus ist, einst gewachsen war.

Der Kopfbahnhof wird außerhalb der Anlage auf einem Regal untergebracht, zum ihm führt eine leichte Steigung. Was lag näher, als den Namen dafür aus meinem Lieblingsbuch zu entnehmen: Bielstein. Der Ort bzw. das Gehöft, das in Gustav Freytags Roman „Die verlorene Handschrift“ eine wesentliche Rolle spielt.

Damit war der Name auch für die Anlage gefunden: Eibingen - Bielstein.

Eigentlich war zu diesem Zeitpunkt der Gleisplan für eine H0-Anlage schon (fast) fertig, aber etwas hinderte mich wieder und wieder, mit dem Bau zu beginnen. Nicht mal die Rahmenhölzer konnte ich mich überwinden zu kaufen, auch wenn ich sowohl die Anzahl als auch die genauen Maße der benötigten Teile längst bestimmt hatte. Es störte mich, daß die Anlage nur machbar war, wenn sie im Raum frei beweglich sein würde. Das war nicht nur etwas kompliziert im Bau, sondern vor allem hinterher umständlich. Weil man sicherlich immer genau dahin muß, wo die Anlage gerade steht, und diese daher mühsam verschoben werden muß.

Und so fiel mir immer wieder ein: „In Spur N gäbe es diese Probleme nicht“. Ganz im Gegenteil - da läßt sich auf weniger Platz mehr verwirklichen. Dann fand ich eine Spur N Dampflok - eben die vom obigen Bild - und hatte plötzlich ganz praktisch die Kleinheit (und damit die Möglichkeiten) der Spur N vor meinen Augen. Nach kurzem inneren Kampf und rationaler Überlegung fiel die Entscheidung: alles auf Anfang. Die Anlage wird im Maßstab 1:160 in Spur N gebaut. Falls ich mit der Kleinheit, etwa der Modellbausätze von Häusern, zurecht komme.

Zu diesen ganz praktischen Erwägungen dann mehr im folgenden Beitrag.

 

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